Hacken, Jäten und Umgraben

Jäten Sie - wenn Sie nicht mulchen!

Am natürlichsten für die Erde ist eine Mulchschicht zwischen den Gemüsepflanzen. Das geht aber nicht auf Flächen mit Neuansaaten oder sehr kleinen Pflanzen. Wenn Sie ein Schneckenproblem haben, ist Mulchen auch schlecht. Dann bleiben nur Hacken und Jäten der offenen Erdfläche.

Ziel der Aktion ist: Unkräuter beseitigen und die Erde feinkrümelig zerteilen. Dabei die Bodenschichten nicht durcheinanderwerfen und die Wurzeln in Ruhe lassen.

Unkräuter, oder modern gesagt "Beikräuter", nehmen den Pflanzen, die wir ernten möchten, Nahrung und Luft und Licht weg und sollten daher entfernt werden, am besten, wenn sie noch klein sind. Beim Hacken werden sie entweder zerschnitten, oder ausgegraben, so daß ihre Würzelchen vertrocknen, oder verschüttet, so daß sie nicht weiterwachsen können.

Hacken lockert auch die Erdoberfläche: In trocknender Erde entstehen kleine Risse. Durch sie verdunstet Feuchtigkeit aus den tieferen Erdschichten. Beim Hacken werfen Sie die die Risse wieder zu. Das spart Gießen! Einmal gehackt ist dreimal gegossen!

Besonders nach längerem Regen oder zu starkem Gießen soll der nach dem Abtrocknen verkrustete Boden flach gelockert werden, damit der Luftaustausch (Erde - Bodenlebewesen - Wurzeln) wieder möglich wird.

Mit der Hacke oder kleinem Handgrubber wird die Erde ganz oberflächlich und vorsichtig gelockert. Graben Sie keinesfalls in die Tiefe! Dort befinden sich die Wurzeln unserer Gemüsepflanzen, die natürlich nicht verletzt werden möchten! Insbesondere Flachwurzler, etwa Gurken oder Zucchini reagieren darauf schnell mit Entwicklungsstörungen.
Sie werden feststellen, daß der Grubber hierfür am besten geeignet ist. Die ziehende Bewegung ist auch rückenschonender, als die ständigen Auf- und Abbewegungen mit der Hacke.

Bei eng stehenden Kulturen wie z. B. gelben Rüben kann in der Reihe nicht gehackt werden. Rupfen Sie hier sprießendes Unkraut von Hand mit Feingefühl aus! Denn die zarten Jungpflänzchen können ganz schnell mit herausgezogen werden.

Mulchen Sie - außer die Schnecken kommen

Eigentlich ist Mulchen eine prima Sache: Sie lassen entferntes Unkraut und Erntereste zwischen den Reihen einfach liegen. Das Material ist schnell eingetrocknet und verrottet langsam. Die Erde wird beschattet und bleibt feuchter. Die Bodenlebewesen sind glücklich, bauen den Humusanteil in der Erde auf und versorgen die Gemüsepflanzen mit mehr Nährstoffen. Und sie müssen nicht Jäten - das würde ja die Mulchschicht zerstören.

Aber die Schnecken lieben das feucht-dunkle Milieu auch und legen dort ihre Eier ab. Schnecken sind zwar am Krautgarten kein großes Problem - sie kommen aber vor.

Fazit: Mulchen Sie im Sommer! Dann sind die Jungpflanzen schon größer, härter und bitterer und schmecken den Schnecken nicht mehr so sehr. Beobachten Sie aber die Schneckensituation! Wenn die Gemüsepflanzen angeknabbert werden, sollten Sie den Mulch auf den Komposthaufen werfen und wieder mit dem Jäten beginnen.

Graben Sie nicht um!

Das Umgraben ist ein Pflügen von Hand. Äcker werden im Herbst umgegraben, damit der Frost lehmige Schollen sprengt. So wird die Erde krümeliger und man kann im Frühjahr wenigstens sähen. Unsere Erde ist nicht sehr lehmig; von daher wäre schon das Pflügen vermutlich verzichtbar. Pflügen reduziert auch die Unkrautlast etwas (einige Unkrautsamen wandern dabei in tiefere Bodenschichten, die ihnen nicht zuträglich sind).

Im Frühjahr kommt kein Frost mehr. Sparen Sie sich also das kräftezehrende Umgraben! Sie bringen damit nur die Bodenbakterien durcheinander. Die Kleinstlebewesen, die eigentlich Pflanzenreste in den obersten Erdschichten zu Humus abbauen, finden in den unteren Erdschichten (in die sie sie durch das Umgraben befördern) zum Fressen nur noch den Humusanteil der Erde, den sie dann komplett zersetzen. Wir wollen aber den Humusanteil erhöhen und nicht reduzieren! Humus bietet Nährstoffe, reguliert die Bodenfeuchte und macht die Erde angenehm krümelig. Außerdem können die luftscheuen Bakterien der unteren Erdschichten in den oberen Erdschichten nicht gedeihen. Sie liefern den Pflanzen dort keine Nährstoffe. Nach dem Umgraben müssen Ihre Pflanzen also ein paar Wochen mit weniger Nährstoffen auskommen - sie beginnen später richtig zu wachsen.

Lockern Sie die Erde nur!

Stechen Sie mit der Grabgabel senkrecht in den Boden und ziehen den Stiehl dann zu sich. So wird ein wenig angehoben und gelockert. Gehen Sie nun ein Stück rückwärts und lockern Sie das nächste Stückchen Erde. So lockern Sie die Erde ohne die Bodenschichten durcheinander zu bringen.

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